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offener Brief bezüglich der Vogelgrippe
12.02.2017Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
wir, vom Kleintierzuchtverein Unseburg e.V., möchten über diesem Wege einmal unseren Unmut zum Ausdruck bringen. Wir sind ein recht aktiver Verein, der einmal im Jahr eine Ausstellung durchführt. Weiterhin werden sechs Versammlungen, eine Zuchtbesprechung und eine Zuchtbegehung während der Saison organisiert.
Unter www.klzv-unseburg.de kann sich einmal jeder von unseren Aktivitäten überzeugen lassen. Allerdings haben wir in letzter Zeit viel Angst um den Fortbestandunseres Hobbys und unseres Vereinslebens.Die Vogelgrippe gibt es nun schon wieder seit mehreren Monaten. Im November 2016 wurde auch in Sachsen-Anhalt die Stallpflicht ausgerufen.Zur Folge hatte es, dass wir nicht nur unsere Ausstellungen nicht durchführen können, sondern auch unsere Gänse, Enten, Puten und Hühner einstallen müssen.Uns allen ist sehr daran gelegen, diese Hygienemaßnahmen, die uns auferlegt werden, auch durchzuführen.
Da aber in letzter Zeit immer wieder Fälle von Vogelgrippe auftreten, die nichts mit der Hobbyhaltung zu tun haben, fehlen auch uns langsam dieGründe warum unser liebstes Geflügel im Stall verharren muss und es ändert sich nichts an der Gesamtsituation.Vom Verband der deutschen Geflügelhalter wurde an die Solidargemeinschaft erinnert. So bat der Vorsitzende Herr Ripke nicht nur die Mitglieder des Verbandes, sondern auch die privaten Hobbyhalter sich strikt an die Empfehlung des Friedrich-Löffler-Instituts, sowie die Verordnungen des Ministeriums für Landwirtschaft zu halten. Was aber auffällig ist,dass nur in Betrieben der Massentierhaltung und Wildvögel (in größten Umfang Wasservögel) als Träger des Grippevirus identifiziert werden.Kann das nicht auch die Ursache sein? Stress hervorgerufen durch die Wanderung oder durch zu beengte Platzverhältnisse in den Ställen? Kann es nicht auch, wie von einigen Experten schon angesprochen, die Internationalen Warenströme sein, die zur Ausbreitung des Virus führen? Man weiß, dass die Hygienemaßnahmen in Asien nicht dem Europäischen Standard ähneln. Auch das Ausbringen von Mist mit entsprechend verendeten Tieren führt zur Ausbreitung der Vogelgrippe. Die Abprodukte aus den Großschlachtereien sind Grundlage für Fisch- und Heimtierfuttermittel. Welche Hygienestandards und Untersuchungen finden hier statt, dass eine Verschleppung des Virus nicht möglich ist?
Was uns als Verein auch sehr stark beschäftig- die Vogelgrippe gibt es nun schon seit Jahrzehnten, mal stärker auftretend, mal etwas schwächer. Warum wurde daran so wenig geforscht.Warum können die Ursachen nicht bekämpft werden? Ist es Wirklich einfacher, aus ethischer und wirtschaftlicher Sicht, Millionen von Tieren zu keulen? Wo ist da die Verhältnismäßigkeit?
Wir erwarten vom Friedrich-Löffler-Institut, als erster Berater der Bundesregierung, nicht nur Empfehlungen, die da heißen Stallpflicht. Es sind so viel Fragen, die uns als Verein beschäftigen und wir bekommen keine Antworten. Wir fordern Lösungen oder zumindest Lösungsansätze, die in naherZukunft greifen, damit nicht nur wir als Hobbyhalter, sondern auch die Solidargemeinschaft- alle Geflügelhalter die Tiere mit mehr Sicherheit in Freiland halten können.
Wir möchten daran erinnern, dass die Rassegeflügelzucht die Genreserve für die Geflügelwirtschaft ist. Es ist auch das kulturelle Erbe der Menschheit, was geschützt werden sollte. Wir wenden uns mit diesem Schreiben an Leser und Mitleidende, um etwas mehr Unterstützung zu bekommen. Wer Interesse hat, kann eine Onlinepetition auf der Seite www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com gegen die Stallpflicht unterschreiben.
Vielen Dank
Der Kleintierzuchtverein 1905 Unseburg e.V.
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