Förderverein Kirche St. Nikolai e.V.
Vorsitzender: Helmut Bönicke
Lange Str. 739435 Wolmirsleben
Homepage: www.wolmirsleben.de/foerderverein
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Vor ca. 100 Jahren haben die Bürgerinnen und Bürger von Wolmirsleben eine kluge und weitreichende Entscheidung getroffen, eine Entscheidung auch für künftige Generationen, auf die sie zu Recht stolz sein konnten. Sie entschieden, ihre bördetypische Dorfkirche zu einer modernen, dem Jugendstil entsprechenden, prächtigen Kirche umzubauen. Jugendstil hieß damals Abkehr von bis dahin vorherrschender, der Vergangenheit treu bleibenden Stilrichtung hin zum flächenhaft wirkenden Baustil, der besonders durch die über alle Stilelemente sich hinziehende vegetabile Ornamentik auszeichnete. Der Jugendstil, eine recht kurze Stilepoche, hatte Brückenfunktion zwischen Klassizismus und Bauhausstil, der Letztere sich durch seine Einfachheit und Funktionalität auszeichnete. Die Entscheidung war für damalige Verhältnisse äußerst progressiv und für einen kleinen Ort wie Wolmirsleben eigentlich unvorstellbar. Gleichzeitig wurde aus dem einschiffigen Kirchenbau eine Kirche in Kreuzform mit der Apsis nach Osten. Zu nennen ist weiterhin der prächtige schmiedeeiserne Kronleuchter, welcher sogar auf der Weltausstellung in London zu bewundern war. Dieser Kirchenbau ist seit über 100 Jahren das eigentliche Wahrzeichen von Wolmirsleben und gleichzeitig Ausdruck moderner, diesseitsbezogener Denk- und Lebensweise unserer Vorfahren. Wir können stolz auf dieses Gebäude, aber auch auf unsere Vorfahren sein. Nun nagt der Zahn der Zeit an seinem Gebälk, das Gebäude droht zu verfallen. Im Hinblick auf dieses Kulturerbe können wir uns zwischen zwei möglichen Varianten entscheiden:
- das Erbe unserer Vorfahren dem Verfall zu überlassen oder
- zu versuchen, alles in unseren Kräften stehende zu tun, Verbündete zu suchen, und dieses imposante Gebäude vor dem Verfall zu retten.
Mit dieser Entscheidung ist untrennbar verbunden, die Nutzung des Gebäudes den Interessen einer breiteren Öffentlichkeit anzupassen. Eine Vielzahl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger hat sich für die zweite Variante entschieden und ist unserem Verein beigetreten. Sie wollen, dass das Kirchengebäude gerettet wird, und geben uns finanzielle und moralische Unterstützung. Es sind dies nicht nur evangelische Christen, es ist der Querschnitt unserer Bevölkerung.